Iron Maiden als Headliner für Rock for People 2026 bestätigt – Sänger Dickinson kritisiert Handy-Besessenheit der Fans
Das Rock for People Festival, eines der am schnellsten wachsenden Musikfestivals Europas, hat die ersten großen Namen für seine Ausgabe im Jahr 2026 bekannt gegeben. Die Veranstaltung wird auf fünf volle Tage erweitert und findet vom 10. bis 14. Juni im Park 360 in Hradec Králové, Tschechien, statt. An der Spitze des ersten Line-Up-Aufgebots stehen zwei Giganten der Rock- und Metalszene: Iron Maiden und Bring Me The Horizon.
Ein besonderer Auftritt zum 50. Jubiläum
Der Auftritt von Iron Maiden am Sonntag, dem 14. Juni, wird ein besonderes Highlight darstellen. Die Show ist Teil eines speziellen Zusatztages, der ganz im Zeichen des 50-jährigen Bandjubiläums steht. Das Konzert findet im Rahmen ihrer „Run For Your Lives“-Welttournee statt, die durch ein offizielles Buch und einen Film dokumentiert wird, bevor die Band im Jahr 2027 eine geplante Tourneepause einlegt. Neben Iron Maiden und Bring Me The Horizon wurden weitere hochkarätige Acts wie Papa Roach, Breaking Benjamin, Alter Bridge und Megadeth, die sich auf Abschiedstournee befinden, bestätigt.
Dickinsons Appell: Konzerte ohne Smartphone erleben
Doch während die Band ihr Jubiläum feiert, äußert sich Frontmann Bruce Dickinson zunehmend frustriert über das Verhalten vieler Fans bei Live-Konzerten. In einem kürzlichen Auftritt im Podcast „Appetite for Distortion“ erklärte der Sänger ausführlich, warum er die ständige Nutzung von Smartphones während der Shows verabscheut. Seiner Meinung nach rauben die Geräte den Fans die Möglichkeit, den Moment wirklich zu erleben und vollständig präsent zu sein.
Ein „kleiner Faschist in der Hand“
Dickinson fand drastische Worte für seine Abneigung: „Ich wünschte, die Kamera an diesen Dingern wäre nie erfunden worden“, sagte er. „Es ist wie eine schreckliche Krankheit, dass die Leute das Bedürfnis haben, die Welt durch dieses dumme kleine Gerät zu betrachten. Es ist ein Versagen der Menschheit. Man kapituliert mit seinen Sinnen vollständig vor diesem kleinen Faschisten in der Hand.“ Seine Kritik richtet sich gegen die Tendenz, ein Live-Erlebnis nicht mehr direkt, sondern nur noch durch einen Bildschirm wahrzunehmen.
Appell der Band verhallt ungehört
Bereits vor dem Start der Jubiläumstour im Mai hatte das Management der Band die Fans gebeten, die Handynutzung auf ein Minimum zu beschränken. Manager Rod Smallwood appellierte an die Konzertbesucher: „Bitte respektiert die Band, respektiert die anderen Fans und habt die beste Zeit eures Lebens, indem ihr aus voller Kehle mitsingt, anstatt euer Handy herauszuholen!“ Trotz dieser Bitte schien das Gegenteil der Fall zu sein, sehr zum Leidwesen von Dickinson. „Als Künstler macht es mich wütend, weil ich für ein Publikum auftreten möchte, das mir emotionales Feedback gibt, und nicht für eine Horde von Android-Trotteln“, so der Sänger.
Sehnsucht nach emotionaler Verbindung
Im Kern von Dickinsons Unmut steht der Wunsch, dass Fans Live-Musik wieder mit allen Sinnen genießen. Seine Botschaft ist klar: „Steckt es weg, tut es in die Tasche und seht euch um. Seht die Leute, seht die Freude, seht die Band, fühlt die Emotionen, fühlt die Musik. Ein Smartphone unterbindet all das. Und das macht mich traurig.“ Er appelliert an die Fans, sich wieder auf die unmittelbare, unverfälschte Erfahrung eines Rockkonzerts einzulassen.