Sommerliche Fettzufuhr im Fokus: Neue Studie verdeutlicht gravierende Folgen von Burgern und Pizzen
Einseitige Ernährung begünstigt Krankheiten, besagt neue Studie
Die negativen Auswirkungen einer einseitigen Ernährung auf die Gesundheit sind bekannt. Jetzt gibt es wissenschaftliche Beweise dafür, dass eine ungesunde Ernährungsweise das Risiko für Krankheiten erhöht.
In den Sommermonaten genießen viele Menschen gerne die Sonne an Schwimmbädern, Seen oder Stränden. Dabei gönnen sie sich oft frittierte Pommes mit Ketchup oder Mayonnaise sowie kühle Getränke. Doch sind solche üppigen Genüsse ohne schlechtes Gewissen vertretbar?
Neue Erkenntnisse durch fettreiche Ernährung
Gesunde Ernährung basiert normalerweise auf naturbelassenen und wenig verarbeiteten Lebensmitteln. Allerdings können schon kurze Phasen von Abweichungen und „Cheat Days“ das Immunsystem beeinträchtigen. Forscher des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben nun festgestellt, dass selbst kurzfristige ungesunde Ernährung das Immunsystem stark beeinflussen kann.
Die Studienteilnehmer, angeführt von Wissenschaftlerin Nicola Gagliani, folgten einer ballaststoffreichen Diät für fünf Tage und wechselten dann für weitere fünf Tage zu einer fettreichen, ballaststoffarmen Ernährung. Diese Umstellung hatte Auswirkungen auf das Immunsystem der Teilnehmer. Die Ergebnisse der Studie, veröffentlicht im Fachmagazin „Nature Immunology“, zeigten, dass selbst eine kurzfristige Umstellung auf ungesunde Ernährung zu einer schnellen Beeinträchtigung des Immunsystems führte, so Professorin Gagliani.
Die Ergebnisse im Überblick:
- Die geringere Ballaststoffzufuhr bei fettreicher Ernährung führte zu einem Rückgang kurzkettiger Fettsäuren im mikrobiellen Stoffwechsel.
- Dies hemmte die Funktion der CD4+T-Zellen, auch bekannt als T-Helferzellen, die dem adaptiven Immunsystem angehören.
- Die Auswirkungen waren vorübergehend und ließen sich durch eine ausgewogene ballaststoffreiche Ernährung wieder umkehren. Die Schwächung des Immunsystems war somit nur vorübergehend.
Zudem zeigte die Studie, dass eine Ernährung mit hohem Fettgehalt und niedrigem Ballaststoffgehalt die Anfälligkeit für Infektionen erhöhte.
Gesundheitliche Bedeutung der Ernährungswahl
Nicola Gagliani betont, dass unsere täglichen Essgewohnheiten direkte Auswirkungen auf die Gesundheit haben können. Ihr Kollege Francesco Siracusa ergänzt, dass eine ausgewogene Ernährung die Wirksamkeit von Impfstoffen und Immuntherapien steigern könnte.
Empfehlungen für gesunde Ernährung
Die Frage nach einer gesunden Ernährung beschäftigt nicht nur Wissenschaftler. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt den Verzehr von fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag, wobei zwei Portionen Obst und drei Portionen Gemüse ideal sind, um den Zuckerkonsum zu reduzieren.
Was Fleisch, Wurst und Fisch betrifft, empfiehlt die DGE, wöchentlich nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Fleisch und Wurst zu essen. Milchprodukte sollten täglich konsumiert werden, ebenso wie Fisch ein- bis zweimal pro Woche. Bei Verzicht auf tierische Produkte sollte zusätzlich Vitamin B12 eingenommen werden.
Effektive Ernährungsstrategien für Gewichtsverlust
Das bewusste Essen und gründliche Kauen können laut DGE dazu beitragen, das Körpergewicht zu regulieren. Menschen, die zu schnell essen, nehmen möglicherweise nicht wahr, dass sie bereits satt sind. Zudem sollten Verbraucher kritisch hinterfragen, wie gesund vermeintlich gesunde Lebensmittel wie Smoothies, Müsli und Power-Riegel wirklich sind.