Das Comeback der Bohne: Vom eigenen Anbau bis zum modernen Superfood

Bohnen erleben eine Renaissance. Lange als einfaches Sättigungsmittel unterschätzt, erobern sie heute als vielseitige, gesunde und nachhaltige Zutat Gärten und Küchen zurück. Vom Anbau im eigenen Beet bis zur kreativen Verwendung als Fleischalternative – die Bohne ist weit mehr als nur eine Beilage.

Der richtige Start im Garten: Zeitpunkt und Sortenwahl

Für Gärtner beginnt die Bohnensaison traditionell nach den Eisheiligen Mitte Mai. Dann ist der Boden warm genug für die Aussaat, oder das „Legen“, wie es in der Fachsprache heißt. Zunächst steht die Entscheidung für die richtige Sorte an. Besonders unkompliziert sind Buschbohnen. Wie ihr Name verrät, wachsen sie niedrig und buschig, erreichen eine Höhe von 30 bis 50 Zentimetern und benötigen daher keine zusätzliche Stütze. Sie eignen sich perfekt für Einsteiger und den Anbau in Reihen.

Stabilität für Kletterkünstler: Stangen- und Feuerbohnen

Im Gegensatz dazu benötigen Stangenbohnen und die prächtig blühenden Feuerbohnen zwingend eine Rankhilfe, um in die Höhe wachsen zu können. Diese Kletterhilfen lassen sich einfach aus Bambusstäben oder Holzlatten selbst bauen. Eine bewährte Methode ist, drei bis vier Stäbe zeltförmig zusammenzubinden und stabil im Boden zu verankern. Alternativ können auch Schnüre von einem zentralen, massiven Pfosten zum Boden gespannt werden. Wichtig ist, die Konstruktion rund 60 Zentimeter tief einzugraben, um auch bei Wind und Wetter Standfestigkeit zu garantieren. Da diese Bohnensorten bis zu drei Meter hoch werden können, sollte die Rankhilfe entsprechend hoch dimensioniert sein.

Aussaat und Pflege: So gelingt der Anbau

Bei Stangen- und Feuerbohnen werden etwa fünf bis sechs Samen im Kreis um die Rankhilfe verteilt und drei bis vier Zentimeter tief in die Erde gedrückt. Buschbohnen sät man am besten in Reihen aus, wobei alle fünf bis zehn Zentimeter ein Samen in eine etwa drei Zentimeter tiefe Rille gelegt wird. Ein bewährter Trick, um die Keimung um bis zu zehn Tage zu beschleunigen, ist das Vorquellen der Samen. Legt man sie über Nacht in Wasser oder Kamillentee, wird die harte Schale weicher und der Keimprozess beginnt schneller.

Bohnen bevorzugen einen sonnigen, warmen und windgeschützten Standort mit einem tiefgründigen, lockeren Boden. Während Stangenbohnen nährstoffreiche, humusreiche Erde schätzen, sind Busch- und Feuerbohnen deutlich anspruchsloser. Auch im Halbschatten können sie noch gute Erträge liefern. Besonders gut gedeihen Bohnen übrigens in einer Mischkultur, beispielsweise neben Mais und Kürbis. Wer keinen Garten hat, muss nicht auf den Bohnenanbau verzichten: In ausreichend großen und tiefen Kübeln wachsen sowohl Busch- als auch niedrigere Stangenbohnensorten hervorragend auf dem Balkon.

Von der Ernte zur kulinarischen Vielfalt

Je nach Sorte und Witterung beginnt die Erntezeit etwa zwei bis drei Monate nach der Aussaat. Ob eine Bohne reif ist, lässt sich leicht feststellen: Bricht man sie durch, sollte die Bruchstelle glatt, grün und saftig sein. Die Kerne im Inneren sind dann noch klein. Regelmäßiges Pflücken fördert die Bildung neuer Blüten und somit weiterer Bohnen. Ein wichtiger Hinweis: Bohnen enthalten im rohen Zustand die giftige Eiweißverbindung Phasin und dürfen daher niemals roh verzehrt werden. Durch Kochen wird diese unschädlich gemacht.

Ist die Ernte eingebracht, zeigt sich die wahre Vielseitigkeit der Bohne. Mitarbeiter der Tierschutzorganisation PETA demonstrieren eindrucksvoll, was sich aus dem gesunden Gemüse zaubern lässt. Christopher Merrow etwa bereitet nach dem Sport eine proteinreiche Schüssel mit schwarzen Bohnen zu. Ashley Beard, die viel unterwegs ist, schwört auf einen schnellen Kichererbsen-Salat nach Thunfisch-Art im Sandwich. Und Melissa Sanger kreiert nach einem langen Tag ein herzhaftes Linsen-Curry. Diese Beispiele zeigen: Bohnen und andere Hülsenfrüchte sind die perfekte Basis für schnelle, gesunde und kreative Gerichte.

Die Bohne: Gut für den Geldbeutel und das Gewissen

Der Griff zur Bohne schont nicht nur Ressourcen, sondern auch den eigenen Geldbeutel. Eine in der Fachzeitschrift JAMA Network Open veröffentlichte Studie zeigt, dass eine Umstellung auf eine fettarme, pflanzliche Ernährung im Vergleich zu einer kostspieligen, fleisch- und milchproduktreichen Diät mehrere hundert Euro pro Jahr einsparen kann.

Doch die wahren Kosten tierischer Produkte gehen über den Preis im Supermarkt hinaus. Tierschützer betonen, dass eine bewusste Entscheidung für pflanzliche Proteinquellen wie Bohnen auch ein aktiver Beitrag zum Tierwohl ist. Wer Hühner, Schweine und Rinder von seinem Speiseplan streicht, hilft dabei, das Leid in der industriellen Landwirtschaft zu verringern und setzt ein Zeichen für einen ethischeren Konsum.