Kartoffelernte im eigenen Garten: Der richtige Zeitpunkt und worauf man achten sollte
Kartoffeln sind ein beliebtes Gemüse in deutschen Haushalten – nicht nur auf dem Teller, sondern auch im eigenen Garten oder sogar im Kübel auf dem Balkon. Wer Kartoffeln selbst anbaut, fragt sich spätestens ab dem Sommer: Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Ernte? Woran erkennt man, dass die Knollen reif sind? Und wie lagert man sie am besten?
Reifezeit hängt von der Sorte ab
Die Zeit bis zur Ernte ist vor allem von der jeweiligen Kartoffelsorte abhängig. Frühkartoffeln wie „Sieglinde“ benötigen rund 110 bis 120 Tage, bis sie geerntet werden können. Das bedeutet: Wer im Frühling pflanzt, kann ab Juli mit den ersten Knollen rechnen. Spätsorten wie „Donella“ brauchen deutlich länger – zwischen 140 und 160 Tagen – und sind damit erst im September oder Oktober erntereif.
Auch äußere Faktoren wie Bodenbeschaffenheit und Witterung spielen eine Rolle bei der Reifeentwicklung. Feuchte Böden oder ein kühler Sommer können die Entwicklung verzögern, während warme Temperaturen das Wachstum begünstigen.
Anzeichen für die Ernte erkennen
Wer seine Kartoffeln nicht direkt verbrauchen, sondern einlagern möchte, sollte auf Sorten zurückgreifen, die mindestens vier Monate Reifezeit haben. Sehr frühe Sorten eignen sich nicht zur Lagerung, da sie schnell verderben. Geeignet sind mittelfrühe, mittelspäte und späte Sorten. Ein guter Erntezeitpunkt beginnt meist Mitte August.
Wenn man sich nicht mehr sicher ist, welche Sorte gepflanzt wurde, kann man sich am Kraut orientieren: Solange Blätter und Stängel grün sind, wachsen die Knollen noch. Erst wenn das Kraut verwelkt, braun und trocken ist – etwa zwei bis drei Wochen später – kann mit der Ernte begonnen werden.
Ernte mit dem passenden Werkzeug
Um die Kartoffeln möglichst unbeschädigt aus der Erde zu holen, empfiehlt sich der Einsatz einer Grabegabel oder speziellen Kartoffelhacke. Vor der eigentlichen Ernte kann man eine Pflanze testweise ausgraben: Lösen sich die Knollen leicht und lässt sich die Schale nicht mehr mit dem Finger abreiben, sind sie reif. Beim Ernten sollte auch das oberirdische Kraut vollständig entfernt werden.
Vorsicht bei Krankheiten und grünen Stellen
Nicht alle Pflanzenteile sind harmlos: Bei einem Befall mit Krautfäule sollten Blätter und Stängel nicht im Kompost landen, da sich Pilzsporen dort weiter verbreiten könnten. Besser ist die Entsorgung über den Hausmüll oder die Biotonne.
Ebenfalls problematisch: grün verfärbte Kartoffeln. Diese enthalten Solanin, ein natürlicher Giftstoff, der in höheren Mengen gesundheitsschädlich ist. Auch sogenannte Kartoffelbeeren – die kleinen, tomatenähnlichen Früchte, die sich manchmal aus Blüten entwickeln – sind giftig und dürfen keinesfalls verzehrt werden.
Richtig lagern: kühl, dunkel, trocken
Damit Kartoffeln lange haltbar bleiben, müssen sie richtig gelagert werden. Wichtig: Nur unbeschädigte Knollen einlagern. Angeschlagene Exemplare sollten schnell verbraucht werden.
Ein idealer Lagerplatz ist kühl (rund fünf Grad), trocken, gut belüftet und lichtgeschützt – etwa ein Erdkeller. Die Knollen sollten vor dem Einlagern nicht gewaschen werden, da Feuchtigkeit Fäulnis fördert. Temperaturen unter drei Grad lassen Stärke zu Zucker werden, was die Kartoffeln süß schmecken lässt. Temperaturen über zehn Grad hingegen fördern die Keimung.
Mit dem richtigen Zeitpunkt und etwas Sorgfalt beim Ernten und Lagern bleibt die eigene Kartoffelernte lange genießbar.