Networking – Was Netzwerken wirklich bringt
In einer Zeit des schnellen Wandels gewinnen berufliche Netzwerke immer mehr an Bedeutung als Sicherheitsnetz. Eine aktuelle Untersuchung von Toluba im Auftrag des Karriereportals LinkedIn zeigt, dass sich über 70 Prozent der Österreicher durch ihr berufliches Netzwerk besser gegen die zunehmende Schnelllebigkeit, Komplexität und Unsicherheiten in der Arbeitswelt abgesichert fühlen. Darüber hinaus gaben 67 Prozent der Befragten an, dass sie aktiv daran arbeiten, ihre Kontakte auszubauen. Zum Vergleich: In Deutschland lag dieser Wert lediglich bei 47 Prozent.
Menschen, die Netzwerke pflegen, haben das Ziel, Neues zu lernen und sich von anderen inspirieren zu lassen. Gute Netzwerke sind nicht nur ein Weg, neue Perspektiven zu gewinnen, sondern auch, den beruflichen Erfolg zu steigern. Netzwerke bieten Orientierung und eröffnen Chancen. So bewerteten 82 Prozent der rund 1000 Befragten Netzwerken als äußerst wichtig für ihren beruflichen Werdegang. Für diejenigen, die gerne netzwerken, scheint dies auch mühelos zu funktionieren. 21 Prozent beschreiben das Netzwerken sogar als etwas, das sich anfühlt wie „Fahrradfahren mit Rückenwind“. Selbst unter jenen, denen Netzwerken schwerer fällt, bemühen sich immerhin 20 Prozent regelmäßig, neue Kontakte zu knüpfen.
Drei Faktoren für ein wertvolles Netzwerk
Faktor 1: Der Zufall
Ein wesentliches Element beim Aufbau von Netzwerken ist der Zufall. Nur 21 Prozent der Befragten gehen das Netzwerken strategisch und zielgerichtet an. In Deutschland liegt dieser Wert sogar noch niedriger bei lediglich zwölf Prozent. Christian Stegbauer, Netzwerkforscher an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, betont, dass ein heterogenes Netzwerk, das berufliche und soziale Kontakte umfasst, die Chancen auf verschiedene Perspektiven, Wissen und Karriereschritte erhöht.
Faktor 2: Nutzung des Branchennetzwerks
Der zweite wichtige Erfolgsfaktor liegt in der Nutzung branchenspezifischer Netzwerke. Auf Fachkonferenzen und Tagungen können sich Teilnehmer über aktuelle Entwicklungen und Trends austauschen, die ihre Branche betreffen. Stegbauer hebt auch die Bedeutung von Vielfalt in Netzwerken hervor. Neue Ideen entstehen besonders gut in der Zusammenarbeit mit Menschen, die andere berufliche Hintergründe haben oder aus unterschiedlichen Branchen stammen.
Faktor 3: Schwächere Kontakte
Der dritte entscheidende Faktor für erfolgreiches Netzwerken ist die Pflege sogenannter „schwächerer Kontakte“. Während der enge Freundeskreis häufig über ähnliche Informationen verfügt, können lose Bekannte Zugang zu wertvollen Informationen bieten, die im unmittelbaren Umfeld nicht verfügbar sind. Diese schwächeren Kontakte spielen somit eine Schlüsselrolle, wenn es darum geht, das eigene Netzwerk zu erweitern und neue berufliche Möglichkeiten zu erschließen.
Netzwerken, so zeigt die Studie, ist ein unverzichtbares Instrument, um in einer zunehmend vernetzten und dynamischen Arbeitswelt bestehen zu können