Heckenschnitt im Sommer: So bleibt der Garten in Bestform

Hecken sind weit mehr als nur ein grüner Sichtschutz – sie dienen als gestalterisches Element, bieten Lebensraum für Tiere und prägen das Gesamtbild eines Gartens. Damit sie dicht und gesund bleiben, benötigen sie regelmäßige Pflege. Ein gezielter Schnitt im Sommer trägt entscheidend dazu bei, ihre Form zu erhalten und unerwünschtem Verkahlen vorzubeugen.
Warum Hecken regelmäßig geschnitten werden sollten
Heckenpflanzen wie Buche, Hainbuche oder Ahorn benötigen einen regelmäßigen Rückschnitt, um kompakt und vital zu bleiben. Der Hauptschnitt erfolgt meist im Winter, wenn die Pflanzen in der Ruhephase sind. Dabei wird das Wachstum im Frühjahr gefördert. Doch auch in den Sommermonaten ist ein sogenannter Pflegeschnitt sinnvoll – allerdings mit Rücksicht auf die heimische Tierwelt.
Das Bundesnaturschutzgesetz erlaubt zwischen dem 1. März und dem 30. September lediglich einen schonenden Form- und Pflegeschnitt, um brütende Vögel nicht zu gefährden. Deshalb ist es wichtig, vor dem Einsatz der Schere die Hecke auf Nester und Jungvögel zu überprüfen.
Der richtige Zeitpunkt für den Sommerschnitt
Der ideale Zeitpunkt für einen Sommerschnitt liegt um den 24. Juni – den Johannistag. Zu diesem Zeitpunkt beginnt bei vielen Gehölzen der zweite Austrieb. Ein Rückschnitt zu diesem Zeitpunkt reduziert das weitere Wachstum und sorgt dafür, dass die Hecke ihre Form behält. Etwa ein Drittel der neuen Triebe sollte dabei erhalten bleiben.
Je nach Art der Hecke variiert jedoch der optimale Zeitpunkt. Hainbuchen beispielsweise werden am besten Ende Juli oder Anfang August geschnitten. Frühjahrsblüher wie Forsythien oder Deutzien hingegen sollten erst nach der Blüte geschnitten werden, um den Blütenansatz für das nächste Jahr nicht zu gefährden.
Wird zu spät im Sommer geschnitten, kann dies die Heilung der Schnittstellen erschweren. Besonders empfindlich reagiert der Buchsbaum, bei dem es zu unschönen braunen Rändern an den Blättern kommen kann. Zudem treiben manche Arten bei einem späten Schnitt erneut aus – die frischen Triebe sind dann frostgefährdet.
Auf die richtige Form kommt es an
Für ein gesundes Wachstum spielt die Schnittform eine entscheidende Rolle. Fachleute empfehlen eine trapezförmige Form – unten breiter, oben schmaler. So bekommen auch die unteren Pflanzenteile ausreichend Licht, was dem Verkahlen entgegenwirkt. Diese sogenannte konische Schnittform ist besonders bei Nadelgehölzen wie Thuja oder Scheinzypresse wichtig, da diese aus altem Holz kaum oder gar nicht mehr austreiben.
Beim Schneiden an heißen, sonnigen Tagen sollte man zurückhaltend sein – vor allem bei immergrünen Pflanzen. Der Hitzestress kann die Blätter schädigen.
Für eine gleichmäßige Schnittkante ist es hilfreich, eine gespannte Schnur zur Orientierung zu nutzen. Zuerst werden die Seitenflächen geschnitten, idealerweise von unten nach oben, anschließend folgt die Krone. Zwischendurch empfiehlt sich immer wieder ein kritischer Blick auf die Gesamtform, um kleinere Unregelmäßigkeiten zu korrigieren. Das Schnittgut lässt sich problemlos im Kompost oder als Mulch wiederverwenden.
Werkzeuge und Sicherheit beim Heckenschnitt
Für viele Laubhecken reicht eine klassische, gut geschärfte Heckenschere aus – besonders bei Kirschlorbeer oder Liguster. Dickere oder ausgefranste Zweige lassen sich mit einer scharfen Gartenschere präzise entfernen. Wichtig ist dabei: Nur mit scharfem Werkzeug gelingen saubere Schnitte, die die Pflanze nicht verletzen.
Auch die Sicherheit sollte nicht zu kurz kommen. Handschuhe schützen vor Schnittverletzungen, bei elektrischen Geräten empfiehlt sich zusätzlich eine Schutzbrille. Akkubetriebene Heckenscheren sind leichter als benzinbetriebene Modelle, haben aber oft eine begrenzte Laufzeit von etwa 50 Minuten. Deshalb ist es ratsam, den Umfang der Arbeit vorab gut einzuschätzen.
Qualität zahlt sich aus
Bei der Wahl der Heckenschere spielt die Beschaffenheit der Hecke eine große Rolle. Für feine, weiche Triebe reichen einfache Modelle aus. Stärkeres Holz erfordert jedoch robuste, leistungsfähige Geräte. Minderwertige Scheren mit schwacher Motorleistung oder schlecht verarbeiteten Klingen können schnell an ihre Grenzen stoßen. In Tests schneiden günstige Modelle daher oft schlechter ab.