Ausfall des Musikunterrichts bei Trautmann nicht adäquat zu ersetzen

Clemens Trautmann, der Leiter des Labels Deutsche Grammophon, betont die Bedeutung der klassischen Musikindustrie als Zugang zur Kultur für junge Menschen. Der Ausfall des Musikunterrichts an Schulen könne von ihnen als führendem Label zwar nicht vollständig kompensiert werden, jedoch habe das Unternehmen Erfolg damit, junge Künstler auf Kurzform-Videoplattformen wie Youtube Shorts zu präsentieren.

Die Deutsche Grammophon hat eine lange Geschichte, die auf die Gründung der Deutschen Grammophon Gesellschaft vor 125 Jahren in Hannover zurückgeht. Seit 1998 gehört das Unternehmen zur Universal Music Group, die ihren Sitz seit 2002 in Berlin hat.

Trautmann unterstreicht, dass online nicht nur bekannte Namen wie Lang Langs Klaviersessions oder Jonathan Tetelmans Flashmob-Version von „Nessun Dorma“ auf Interesse stoßen. Auch Dirigenten-Legenden wie Claudio Abbado und Leonard Bernstein erzielen sieben- bis achtstellige Zugriffe. Die Zusammenarbeit mit Hollywood bei Filmen wie „Maestro“ mit Bradley Cooper oder „Tar“ mit Cate Blanchett zielt darauf ab, ein breiteres Publikum anzusprechen.

Bekannte Größen wie Anne-Sophie Mutter oder Daniel Barenboim bleiben zwar bedeutend, jedoch zeigt sich im Bereich des Streamings eine steigende Bereitschaft des Publikums, Neues zu entdecken – sei es neue Interpreten oder Komponisten. Audio-Streaming eröffnet einen barrierefreien Zugang zur klassischen Musik, der so einfach ist wie bei jedem anderen Musikgenre.