Olivenbaum im eigenen Garten: Mediterranes Flair und richtige Pflege

Ein Olivenbaum bringt südländisches Ambiente direkt in den heimischen Garten oder auf den Balkon. Trotz seiner mediterranen Herkunft gedeiht die Pflanze auch in Deutschland – vorausgesetzt, Standort, Pflege und Überwinterung stimmen.

Langsam wachsender Hingucker mit Geduldspotenzial

Olivenbäume (Olea europaea) wachsen nur langsam und tragen in der Regel erst nach etwa sieben Jahren die ersten Früchte. In unseren Breiten steht dabei meist der dekorative Aspekt im Vordergrund – als Zierpflanze verschönert der immergrüne Baum Terrassen, Balkone oder Gärten. Wer dennoch Oliven ernten möchte, sollte bedenken, dass sie in rohem Zustand ungenießbar sind und nur gekocht oder eingelegt verzehrt werden sollten.

Der ideale Standort: Sonne, Wärme und wenig Wind

Als typisches Gewächs des Mittelmeerraums liebt der Olivenbaum Sonne und Wärme. Optimal ist ein Platz, der nach Süden ausgerichtet ist und vor Wind geschützt liegt. Auch auf kleinen Balkonen kommt die Pflanze gut zurecht – insbesondere kompakte Sorten wie „Plato“ eignen sich hervorragend für die Kultivierung im Topf.

Wenig Wasser, wenig Dünger – aber der richtige Boden

Olivenbäume bevorzugen trockene, nährstoffarme Böden. Wichtig ist, Staunässe unbedingt zu vermeiden, da die Wurzeln sehr empfindlich darauf reagieren. Daher sollte man beim Einpflanzen auf eine gute Drainage achten. Gegossen wird nur sparsam, gedüngt während der Wachstumszeit – etwa von Mai bis September – idealerweise ein- bis zweimal monatlich mit einem Dünger für Kübelpflanzen.

Kübelkultur als bevorzugte Lösung in Deutschland

Da viele Olivenbaum-Sorten frostempfindlich sind, ist der Anbau im Kübel in Deutschland meist die beste Wahl. Dieser kann im Winter einfacher an einen geschützten Ort gebracht werden. Für eine bessere Fruchtausbeute empfiehlt sich die Haltung von zwei verschiedenen Sorten zur gegenseitigen Bestäubung – es gibt jedoch auch selbstbefruchtende Varianten wie „Leccino“. Der Pflanzkübel sollte im unteren Bereich mit Blähton gefüllt werden, um überschüssiges Wasser abzuleiten.

Mit der richtigen Pflege erreichen Olivenbäume im Topf eine Höhe von etwa zwei Metern. In ihrer natürlichen Umgebung hingegen können sie nach Jahrzehnten bis zu 20 Meter groß werden.

Olivenbaum im Garten: nur bedingt winterhart

Wer seinen Olivenbaum direkt in den Garten setzen möchte, sollte auf eine Sorte aus regionaler Züchtung zurückgreifen. Diese Pflanzen sind oft besser an das mitteleuropäische Klima angepasst. Der Standort sollte möglichst mild sein – bei Temperaturen unter minus fünf Grad besteht Frostgefahr. Auch hier gilt: Eine Schicht Kies oder Blähton im Pflanzloch schützt vor Staunässe. Alternativ kann man den Olivenbaum im Topf direkt in die Erde setzen, um ihn bei Bedarf einfacher wieder ausgraben zu können.

So übersteht der Olivenbaum den Winter

Für die kalte Jahreszeit genügt in der Regel ein windgeschützter Ort nahe einer Hauswand. Als Frostschutz dienen beispielsweise Bastmatten, Tannenreisig oder Laub. Um das Pflanzgefäß zu schützen, kann man es auf kleine Füße aus Keramik stellen. Die Baumkrone wird idealerweise mit einem atmungsaktiven Vlies umhüllt.

Bei starken und langanhaltenden Frösten ist es ratsam, den Olivenbaum in ein kühles, frostfreies Winterquartier zu bringen – etwa in einen unbeheizten Flur, einen Wintergarten oder ein temperiertes Gewächshaus mit Temperaturen zwischen fünf und acht Grad. Wichtig ist, dass der Baum genügend Licht bekommt und der Wurzelballen gelegentlich leicht befeuchtet wird, um ein Austrocknen zu vermeiden.