Papaya selbst ziehen: Exotische Pflanze aus Kernen im Topf kultivieren

Die Papaya zählt zu den tropischen Obstsorten, die im Supermarkt nur selten frisch erhältlich sind. Wer dennoch nicht auf diese exotische Pflanze verzichten möchte, kann sie ganz einfach aus den Samen einer reifen Frucht selbst ziehen. Mit etwas Geduld und den richtigen Bedingungen lässt sich die Papaya auch bei uns erfolgreich im Topf kultivieren – ein echter Hingucker für Terrasse oder Balkon.
Keimfähige Samen aus reifen Früchten gewinnen
Damit die Anzucht gelingt, ist es wichtig, nur vollreife Papayas zu verwenden. Diese erkennt man an ihrer gelblichen Schale und daran, dass sie auf leichten Druck nachgeben. Die Frucht wird der Länge nach aufgeschnitten, die zahlreichen schwarzen Samen entnommen und unter fließendem Wasser gründlich vom Fruchtfleisch gereinigt. Zusätzlich sind die Samen von einer glibberigen Hülle umgeben, die eine keimhemmende Substanz enthält. Diese sollte sorgfältig entfernt werden, am besten durch vorsichtiges Abreiben mit einem trockenen Tuch.
Aussaat in nährstoffarme Erde
Nach dem Trocknen – etwa für ein paar Stunden – können die vorbereiteten Samen in Anzuchttöpfe gepflanzt werden. Diese füllt man mit nährstoffarmer Anzuchterde. Die Samen werden nur rund einen halben Zentimeter tief in die Erde gedrückt und leicht bedeckt. Wichtig ist, pro Topf nur einen Samen zu verwenden, damit sich später beim Umpflanzen die empfindlichen Wurzeln nicht gegenseitig stören. Anschließend wird die Erde leicht befeuchtet.
Wachstum im Mini-Gewächshaus fördern
Ein warmer und heller Standort ist entscheidend für die Keimung. Optimal sind Temperaturen ab 25 Grad Celsius. Um ein gleichmäßiges Klima zu schaffen, eignet sich ein kleines selbstgebautes Mini-Gewächshaus – etwa ein mit Folie überspannter Topf oder ein durchsichtiger Deckel. Die Erde sollte durchgehend feucht, aber keinesfalls nass sein. Um Schimmelbildung zu vermeiden, sollte das Mini-Gewächshaus regelmäßig zum Lüften geöffnet werden.
Bereits nach rund zwei Wochen zeigen sich die ersten Keimlinge. Sobald sich nach den Keimblättern die ersten echten Blätter gebildet haben, ist es Zeit zum Umtopfen in normale Blumenerde. Jetzt beginnt das eigentliche Wachstum der jungen Papaya-Pflanzen.
Sonniger Standort im Sommer, heller Platz im Winter
Während der warmen Monate sollte die Papaya möglichst im Freien stehen und reichlich Sonne erhalten. Ein windgeschützter Ort ist ideal. Im Herbst, wenn die Temperaturen sinken, wird die Pflanze ins Haus geholt. Dort sollte sie an einem möglichst hellen Platz mit etwa 15 Grad Celsius stehen.
Papayas benötigen relativ wenig Wasser – Staunässe unbedingt vermeiden. Lieber etwas trockener halten. Von Frühling bis Herbst ist eine wöchentliche Düngung mit flüssigem Volldünger ratsam, da die Pflanze viele Nährstoffe benötigt.
Früchte nach etwa einem Jahr möglich
Unter optimalen Bedingungen blüht die Papaya bereits nach einem Jahr. Die ersten Früchte wachsen direkt am Stamm und bieten nicht nur optisch ein tropisches Flair, sondern bringen auch eine kulinarische Belohnung für die Mühe bei der Anzucht. Wer mehrere Pflanzen zieht, erhöht die Chance auf einen erfolgreichen Fruchtansatz – denn nicht alle Exemplare tragen gleich zuverlässig.